Erich Maria Remarque im Interview. Untersuchungen zur politischen Fremd- und Selbstdarstellung Erich Maria Remarques in den Interviews von 1929 bis 1970
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https://doi.org/10.48693/584
https://doi.org/10.48693/584
Title: | Erich Maria Remarque im Interview. Untersuchungen zur politischen Fremd- und Selbstdarstellung Erich Maria Remarques in den Interviews von 1929 bis 1970 |
Authors: | Blume, Martina |
ORCID of the author: | https://orcid.org/0009-0005-6417-3888 |
Thesis advisor: | Krämer, Olav |
Thesis referee: | Meid, Christopher |
Abstract: | Gegenstand der Untersuchung ist die Analyse der Interviews mit Erich Maria Remarque. Um der spezifischen Unsicherheit der Textsorte Interview Rechnung zu tragen, wird das in den Interviews festgestellte Eigenbild Remarques an seinen Tagebüchern und politischen Essays bzw. nicht-fiktionalen Texten entlanggeführt. Die Untersuchungsmethode besteht in der Erschließung der auf der Homepage des Erich Maria Remarque-Friedenszentrums veröffentlichen Interview-Sammlung zum 2. Februar 2022. Dabei werden für sämtliche Interviews der Titel in der Übersetzung (bei nicht deutschsprachigen Interviews), die bekannten Nachdrucke, die Bebilderung (bei in Periodika gedruckten Interviews, denn es gibt auch vier Radio- und zwei Fernsehinterviews), die Hauptthemen sowie die Kategorie des Interviews und die in ihnen erzeugten politischen Fremd- und Eigenbilder erhoben. Im Wesentlichen beruht die Methode auf einer Kategorisierung der einzelnen Interviews als politisches, literarisches oder nicht relevantes Interview und einer Klassifizierung der politischen Fremd- und Eigenbilder, wie sie in den Interviews transportiert werden. Ergebnisse der Untersuchung Das in den deutschen Interviews verbreitete Fremdbild führt in großen Teilen die Marketinglegende des Ullstein-Verlags von einem unpolitischen und literarisch ungebildeten Autor fort. Das Autorenbild in den internationalen, nicht deutschen Interviews weist Remarque dagegen sehr viel stärker als politisch relevanten, literarisch hochwertigen Schriftsteller aus. Remarque selbst hat die Legende vom unpolitischen Schriftsteller mit dem unpolitischen Werk nur in sehr wenigen Interviews eindeutig vertreten. Vielmehr nutzte er die internationalen Interviews für eine breitangelegte Kommunikation seiner politischen Haltung und seiner politisch-literarischen Ziele, während er seine politischen Botschaften nach der deutschen Kritik der 50er Jahre in deutschen Interviews verschweigt oder marginalisiert. Remarques in den Interviews erzeugte politische Selbstdarstellung und sein literarisch-politischer Anspruch sind auch in den Textsorten Tagebuch und politisches Essays belegt, ebenso in seinem literarischen Werk. Sein Werk folgt einem selbsterteilten Arbeitsauftrag, der sich aus seiner Poetologie und seinen politischen Botschaften zusammensetzt und sich mit den politischen Geschehnissen seiner Zeit weiterentwickelt. Kernpunkt seines poetologischen und politischen Arbeitsauftrags war, die Botschaft von der Gleichheit aller Menschen in fiktionalen Texten auf emotionaler Ebene einer globalen Leserschaft allgemein verständlich mitzuteilen, damit die nationalen und kulturellen Grenzen zwischen dem »Eigenen« und dem »Fremden« aufzuheben, damit das Denken seiner weltweiten Leserschaft zu beeinflussen und zur Völkerverständigung beizutragen. |
URL: | https://doi.org/10.48693/584 https://osnadocs.ub.uni-osnabrueck.de/handle/ds-2024092311608 |
Subject Keywords: | Erich Maria Remarque; Autoreninterviews; politische Literatur; Autorenbild; Selbst- und Fremdbild; Exilliteratur; Pazifismus; Völkerverständigung; Erster Weltkrieg; Zweiter Weltkrieg; Rezeption; Demokratisierung |
Issue Date: | 23-Sep-2024 |
License name: | Attribution-NoDerivs 3.0 Germany |
License url: | http://creativecommons.org/licenses/by-nd/3.0/de/ |
Type of publication: | Dissertation oder Habilitation [doctoralThesis] |
Appears in Collections: | FB07 - E-Dissertationen |
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