Die Expansion der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit SOZ
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https://doi.org/10.48693/289
https://doi.org/10.48693/289
Titel: | Die Expansion der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit SOZ |
Autor(en): | Saalbach, Klaus |
Zusammenfassung: | Die Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit SOZ (engl. Shanghai Cooperation Organization SCO) mit Sitz in Peking wurde 2001 als Nachfolger der Shanghai Five-Gruppe aus dem Jahr 1996 gegründet. Die SOZ wurde schrittweise um neue Mitgliedsstaaten erweitert und 2022/23 erhielten Saudi-Arabien, Katar und Ägypten den Status von Dialogpartnern; die Vereinigten Arabischen Emirate, Bahrain und Kuwait könnten bald folgen. Die SOZ ist eine zwischenstaatliche Organisation, die auf dem als „Shanghai Spirit“ formulierten Prinzip der Nichteinmischung in die inneren Angelegenheiten souveräner Staaten basiert. Die SOZ verfügt über eine institutionelle Struktur mit einem Sekretariat, einer regionalen Anti-Terror-Struktur (RATS, Taschkent), regelmäßigen Treffen, multinationalen Militärübungen (Peace Mission) und unterstützt die wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedstaaten. Die SOZ ist ein alternatives Weltordnungs- (Global-Governance)-Modell zum Bündnismodell des Westens (NATO, EU, Quad) und umfasst mittlerweile den größten Teil der eurasischen Landmasse und etwa 40% der Weltbevölkerung, ist aber kein Militärbündnis und strebt nicht danach, die Mitgliedstaaten in einen supranationalen Rahmen einzubinden. Der anfängliche Fokus auf Sicherheit verlagerte sich später auf wirtschaftliche Fragen und nun auch auf die Energiepolitik. Da verschiedene Mitgliedstaaten ihre eigene geopolitische Agenda haben (z.B. China, Russland, Indien, Iran usw.), bezweifeln westliche Analysten manchmal die Relevanz der SOZ, aber sie ermöglicht ihren Mitgliedstaaten eine Diversifizierung und einen Ausgleich ihrer sicherheitspolitischen, wirtschaftlichen und diplomatischen Aktivitäten und erhalten dadurch mehr politische Handlungsfreiheit. Die SOZ-Aktivitäten sind gut auf Chinas „Freundeskreis“- und Partnerschaftskonzept der Außenpolitik abgestimmt, und viele SOZ-Staaten haben eine bilaterale Partnerschaft mit China, z.B. Saudi-Arabien und Iran. Vor diesem Hintergrund ist das Zusammentreffen der SOZ-Erweiterung und des trilateralen Abkommens von 2023 zwischen China, Saudi-Arabien und dem Iran zur Wiederherstellung der Saudi-iranischen Beziehungen nicht überraschend. Auch die Vereinigten Arabischen Emirate haben gute Beziehungen zu China und stellen nun auch ihre Beziehungen zum Iran wieder her. Zusammenfassend ist die aktuelle SOZ-Erweiterung ein weiterer Schritt hin zu einer multipolaren Weltordnung und fordert die Sicherheitsarchitektur der Vereinigten Staaten für den Nahen Osten und Nordafrika heraus. |
Bibliografische Angaben: | Universität Osnabrück, FB 01, Geostrategy and Geopolitics, 2023. |
URL: | https://doi.org/10.48693/289 https://osnadocs.ub.uni-osnabrueck.de/handle/ds-202304178646 |
Schlagworte: | Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit SOZ; Multipolare Weltordnung; Geopolitik |
Erscheinungsdatum: | 17-Apr-2023 |
Lizenzbezeichnung: | Attribution 3.0 Germany |
URL der Lizenz: | http://creativecommons.org/licenses/by/3.0/de/ |
Publikationstyp: | Arbeitspapier [WorkingPaper] |
Enthalten in den Sammlungen: | FB01 - Hochschulschriften |
Dateien zu dieser Ressource:
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