„Ex castro suo monasterium fecit“ – Burganlagen als Gründungsorte von Klöstern in Hoch- und Spätmittelalter

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https://doi.org/10.48693/79
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Titel: „Ex castro suo monasterium fecit“ – Burganlagen als Gründungsorte von Klöstern in Hoch- und Spätmittelalter
Autor(en): Haupt, Simon Johannes
Erstgutachter: Prof. Dr. Klaus Niehr
Zweitgutachter: Prof. Dr. Norbert Köster
Zusammenfassung: Die Umwandlung von Burgen in Klöster stellt ein hauptsächlich für die Zeit des Mittelalters zu beobachtendes Phänomen dar. Dieser Institutionswechsel und die Frage, inwiefern es am Standort eines Klosters heute noch möglich ist, Hinweise auf die vorangegangene Burganlage zu erhalten, stehen im Mittelpunkt der unter dem Titel „‚Ex castro suo monasterium fecitʻ – Burganlagen als Gründungsorte von Klöstern in Hoch- und Spätmittelalter“ vorliegenden Dissertation. Praktisch im gesamten Abendland finden sich Beispiele dafür, dass ein adeliger, religiöser Burgherr seinen Besitz aufgab und an derselben Stelle eine monastische Anlage errichten ließ. Allerdings ging man beim Bau dieser Klöster mitunter relativ pragmatisch und scheinbar ordensuntypisch vor. Auch wird ersichtlich, dass die in der Forschungsliteratur vielfach propagierte These eines von Anfang an schriftlich festgehaltenen, zisterziensischen Klosterbauschemas falsch ist. Wie die greifbare, bauliche Verbindung zwischen einer Burg und einem Kloster gewesen sein könnte, ist im Einzelfall zu überprüfen. Die drei aus dem Bistum Osnabrück stammenden Orte Kloster Oesede, Malgarten und Börstel liefern hierzu teils vergleichbare teils unterschiedliche Ergebnisse. Die tradierte Umwandlung der Burg der Edelherren von Oesede lässt sich am Standort des Benediktinerinnenklosters nicht nachweisen. Weder das zu unspezifische Fundmaterial noch die archäologischen Grabungsbefunde lassen einen solchen Schluss zu. In Malgarten ist die Burg der Tecklenburger Grafen dagegen tatsächlich im Bereich des Benediktinerinnenklosters zu verorten. Ähnlich sieht es für die Burg der Oldenburger Grafen am Platz des Zisterzienserinnenklosters in Börstel aus. Obwohl auch hier kaum nennenswertes Fundmaterial vorhanden ist, deuten baugeschichtliche Studien daraufhin, dass die Burgen in Teilen bewusst in die Klosterarchitektur integriert wurden. So geht der Glockenturm der Klosterkirche in Malgarten wohl auf den mächtigen Hauptturm der Burg zurück. In Börstel scheint es sich bei dem allseits als „Krypta“ angesprochenen Raum unterhalb des Chores der Klosterkirche um den Keller der einstigen Turmburg zu handeln. Die drei genannten Beispiele zeigen, wie schwierig es sein kann, etwas über die umgewandelte Burg und ihrer Bewohner in Erfahrung zu bringen. Durch den geplanten Institutionswechsel ist in der Regel mit ganz anderen Funden und Befunden zu rechnen, als nach einer Zerstörung oder plötzlichen Aufgabe.
URL: https://doi.org/10.48693/79
https://osnadocs.ub.uni-osnabrueck.de/handle/ds-202203226470
Schlagworte: Klöster; Burgen
Erscheinungsdatum: 22-Mär-2022
Lizenzbezeichnung: Attribution 3.0 Germany
URL der Lizenz: http://creativecommons.org/licenses/by/3.0/de/
Publikationstyp: Dissertation oder Habilitation [doctoralThesis]
Enthalten in den Sammlungen:FB01 - E-Dissertationen

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